Hingehen! Was Symposien und Tagungen wirklich bringen.
Von Fredi Bischoff
«Hat wenig gebracht», «Wusste ich eigentlich alles schon», «Habe alte Bekannte getroffen». So oder ähnlich tönt das Fazit oft nach einem Symposium oder einer Tagung. Aber ist das wirklich alles? Keineswegs, es passiert einiges mehr und das ist wirklich wichtig. Ein Plädoyer für eine andere Sicht.
7.5.2018
Am Dienstag 24. April hat in Zürich das Digital Economic Forum (DEF18) stattgefunden. Eine hochkarätige Tagung, die sich als Wissenstagung versteht, um die digitale Disruption, in der wir uns gegenwärtig befinden, besser zu verstehen. Gestartet bin ich mit den üblichen Bedenken und Vorbehalten, aber welche Freude: Abends bin ich inspiriert und höchst zufrieden nach Hause gegangen. Warum eigentlich?
Lag es allein an den tollen Speakern? Den hochinteressanten Themen, der hervorragenden Moderation und dem stimmigen Drumherum, von der guten Organisation bis zum Catering? (Dass HEUSSERBISCHOFF die Kommunikation und das Design verantwortet hat, sei hiermit auch erwähnt.)
Mit Design Thinking Methoden, den Tag fruchtbarer und nachhaltiger machen.
Neben den eigentlichen Tagungsinhalten bleibt für jeden Teilnehmer immer die grundsätzliche Frage nach dem effektiven, direkten Nutzen für den Arbeitsalltag mit seinen expliziten, persönlichen Fragestellungen!
Ich möchte den Nutzen für uns Teilnehmer jenseits der konkreten Tagungsinhalte beleuchten. Denn dort liegt meines Erachtens ein wesentlicher Grund, um solche Veranstaltungen zu besuchen.
Inspiriert trotz allem!
Haben Sie nicht auch schon die Erfahrung gemacht, dass trotz mittelmässigem Programm der persönliche Erkenntnisgewinn hoch war und Sie Dinge mitgenommen haben, die Ihnen bei Ihren aktuellen Fragestellungen im Alltag weitergeholfen haben?
Der Grund dafür hat meiner Meinung nach mit Ihrem Mindsetting zu tun und damit direkt mit Design Thinking.
DESIGN THINKING PRAKTIZIEREN
Wenn Sie auf die folgenden drei Aspekte fokussieren, sind die Chancen sehr hoch, dass jede Tagung und jedes Symposium zu einer Bereicherung wird. Und zwar nicht nur in Bezug auf die Tagesthemen, sondern ganz direkt für Ihren Arbeitsalltag mit Ihren persönlichen Fragestellungen.
- Gelassenheit
- Empathie
- Neugier
Gelassenheit
Praktizieren Sie Gelassenheit. Geniessen Sie die Stunden/den Tag, der sich komplett von Ihrem Alltag unterscheidet und ausserhalb der gewohnten Strukturen verläuft. Lassen sich sich treiben und trainieren sie Ihre «Schwamm-Eigenschaften». Mit Gelassenheit öffnen Sie sich, geben Neuem Raum und folgen Denkspuren, denen man sonst nicht folgen würde.
Empathie
Design Thinking ohne Empathie gibt’s nicht. Schlüpfen Sie in die Schuhe von jemand anderem und bleiben Sie darin solange es geht. Rümpfen Sie nicht die Nase wenn’s «schlecht riecht» und versuchen Sie möglichst lange diese Position zu halten – ganz besonders wenn Sie anderer Meinung sind. Unvoreingenommen zuhören und die eigene Warte verlassen, das ist leicht gesagt und ungemein schwierig umzusetzen. Aber es lohnt sich, das Denken wird befreit und es entstehet Raum für neue Ideen, neue Perspektiven, neue Ansatzpunkte.
Neugier
Ohne Neugierde geht’s nicht tief genug. Bleiben Sie dran, hören Sie unvoreingenommen zu, als ob Sie sich noch niemals vorher dazu Gedanken gemacht hätten, fragen Sie, beobachten Sie. Und ganz wichtig: Seien sie nicht zufrieden mit ihrem erstbesten Gedankenblitz. Es besteht immer die Möglichkeit, dass ein noch besserer Gedanke folgt! Ganz im Sinne von Konrad Adenauer: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!
Zum Schluss
Offensichtlich haben Sie bis hierhin gelesen, was super-erfreulich ist. Darum diese kleine persönliche Bemerkung: Ich freue mich über jede Reaktion: positiv, kritisch, ergänzend, wertend, einordnend … die Wege sind kurz: