Dr. Google ist unseriös. Spitäler, Gesundheitszentren und Versicherer können das besser.

Von Thomas Heusser

Die Nachfrage nach Health-Themen im Internet ist riesig, aber die Qualität der Informationen ist oft bedenklich. Häufig liegt es daran, dass Informationen nicht zielgruppengerecht konzipiert sind, dass die Qualität schlecht beurteilt werden kann und die Menge an Informationen überfordert. Für Health-Anbieter gibt es darum interessante Möglichkeiten, sich mit Health-Kommunikation wirksam zu positionieren.

Dr. Google ist unseriös. Spitäler, Gesundheitszentren und Versicherer können das besser.

26.6.2019

Dermatologen des Universitätsspitals Basel (USB) zeigen in einer Studie auf, dass über ein Drittel der meistgesehenen YouTube-Videos zu Neurodermitis potentiell Schaden anrichten können. Für Fachleute sind diese Ergebnisse kaum überraschend, für Patienten sind sie verherrend, steht doch die eigene Gesundheit auf dem Spiel. Die Studie des Unispitals Basel zeigt, dass Selbstdiagnosen oder gar Therapieempfehlungen via Internet nicht verlässlich sind. Für die Analysen haben die Dermatologen um Simon Müller die Qualität der meistgesehenen 100 Videos zum Begriff «Ekzem» untersucht.

Ihr Fazit:

  • Zwei Drittel der Videos sind von minderwertiger oder sehr minderwertiger wissenschaftlicher Qualität.
  • Knapp die Hälfte der Videos sind «irreführend».
  • Über ein Drittel der meistgesehenen YouTube-Videos zu Neurodermitis können potentiell Schaden anrichten.

Alle reden vom mündigen Patienten

Die Gruppe der «mündigen Patienten» wird immer grösser. Patienten und Angehörige informieren sich intensiv, bevor sie Spezialisten zu Rate ziehen. Das Bedürfnis an zielgruppengerechter Kommunikaton ist riesig. Über die Hälfte der Bevölkerung sucht gezielt nach Gesundheitsthemen im Internet, das hat der Digitalverband Bitkom (Deutschland) in einer Umfrage 2017 herausgefunden. Wem aber kann vertraut werden? Welche Informationen sind up-to-date und welche etabliert? Interessierte Personen, die sich nicht nur mit Lifestyle-Informationen begnügen, werden weitgehend allein gelassen.

Chancen für Spitäler, KompetenzZenter, Versicherer…

Es fragt sich, warum Spitäler, medizinische Kompetenzzentren und andere seriöse Anbieter dieses Bedürfnis nicht erkennen und entsprechend handeln. Das Bedürfnis nach hochwertigen und sicheren Informationen ist mehr als vorhanden. Das Wissen der Gesundheitszentren müsste jedoch zugänglich gemacht werden. Die Reputation seriöser Spitäler, Kompetenzzentren und weiterer Anbieter wäre Gold wert und könnte für die zielgruppengerechte Kommunikation, eingebettet in einer Content-Strategie, genutzt werden. Bekannten Marken wird vertraut, das gilt auch im Gesundheitswesen.

Zielgruppengerecht und relevant – So möchten wir alle angesprochen werden.

Patienten haben ein gutes Gespür, wer sie auf Augenhöhe anspricht – und wer nicht. Obwohl die meisten Patienten Inhalte fachlich nicht überprüfen können, gibt es genügend Kriterien für die Beurteilung:

  • Sind die Inhalte verständlich?
  • Sind die Inhalte aktuell?
  • Sind sie inhaltlich und formal gut strukturiert und mit Beispielen, Illustrationen, Analogien, Animationen etc. versehen?
  • Gibt es Ansprechpersonen für weiterführende Informationen?

Unsere Erfahrung zeigt, dass selbst wenn kein drängendes Gesundheitsproblem mehr vorhanden ist, diese Art der Patientenaufklärung extrem geschätzt wird und so der Kontakt mit dem Gesundheitsdienstleister oftmals aufrecht erhalten bleibt.

Grosses Potential fürs Zuweisermarketing und Gatekeeping

Wissenstransfer integriert in die Contentmarketingstrategie ermöglicht, neue Zielgruppen kennenzulernen und bestehende zu pflegen – Patienten, Zuweiser und relevante Communitys. Zudem wird mit jeder Massnahme das Image der Organisation gestärkt und die Positionierung untermauert, da über «echte» Inhalte informiert und kommuniziert wird. Wir sehen bei Spitälern und anderen Anbietern gute Ansätze, aber auch viel Potential für den strategischen Wissenstransfer, eingebettet in der Contentmarketingstrategie.

In einem ersten Schritt macht es Sinn, die «Patienten-Journey» genau anzuschauen. Wie informieren sich Patienten, welchen Informationen wird vertraut, welchen Einfluss haben Gatekeeper, wie verhalten sich die unterschiedlichen Altersruppen und welche strategischen Ziele verfolgt das Unternehmen.

Wir sind sehr überzeugt, dass im Health Umfeld ein riesiges Potential brach liegt, um Interessierte und mögliche Patienten bei ihren Bedürfnissen abzuholen und so eine starke Reputation aufzubauen, respektive zu erhalten. Wir haben langjährige Erfahrung in der Medizinbranche, gerne können Sie mich direkt kontaktieren, wenn Sie mehr erfahren wollen oder ein konkretes Vorhaben ansteht. Thomas Heusser, +41 44 267 66 33

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